Skulpturen-Achse Hoch Elten - Kleve e.V.
 
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Künstler und Entwürfe

Es ist der Gesellschaft durch die Arbeit des Künstlerischen Beirates und einer berufenen Jury (mit dem Mitgliedern Klaus Bußmann, Franz Josepf van der Grinten, Uwe Rüth und Waldo Bien) gelungen, zwei Künstler zu wählen, die zusammenarbeiteten auch mit dem Ziel, in ihren Entwürfen Gemeinsamkeiten trotz unterschiedlicher Formgebung erkennen zu lassen.

Anfang 2005 legten die beiden gewählten Künstler, Felix Droese und Jacobus Kloppenburg, ein deutscher und ein niederländischer, ihre Entwürfe vor für „ihr“ jeweiliges Ufer, nachdem es mehrere Besuche in der Landschaft des Unteren Niederrheines und der Skulpturenplätze gegeben hatte – wobei die Künstler auch zusammen anreisten.


Felix Droese und Jacobus Kloppenburg


Felix Droese und Jacobus Kloppenburg am Rheinstrand unter der "Großen Achse"

Die Mitglieder der Jury (Waldo Bien / Amsterdam; Prof. Klaus Bußmann / Münster; Franz Joseph van der Grinten / Bedburg-Hau; Dr. Uwe Rüth / Marl) stimmten mehrheitlich den Entwürfen zu.

Die beiden Künstler entwarfen zwei Skulpturen, die auf den ersten Blick sehr verschieden sind, aber in der Idee eine große innere Übereinstimmung zeigen, die den Dialog über den Strom hinweg ermöglicht und im Zurückgreifen auf zeitlose Formen auch in die Zukunft weisen kann. Das Material für beide Skulpturen wird ein matt polierter Edelstahl sein. Somit gelang auch, was noch als Arbeitsergebnis des Zweiten Symposiums im Jahre 2001 nicht realisierbar erschien: Eine künstlerische Zusammenarbeit für das Skulpturen-Tor am Rhein!

Entwurf von Jakobus Kloppenburg "Europaskulptur"

Jakobus Kloppenburg geht aus vom Dodekaeder in seiner platonischen Form als Pentagondodekaeder mit 20 Ecken, 30 Kanten und 12 Flächen – den Fünfecken.


Fotomontage: Europaskulptur, von der Straße aus gesehen


Fotomontage: Europaskulptur, am niederländischen Deich

Dieser Körper ist seit mehreren tausend Jahren für den denkenden Menschen ein bedeutsames geometrisches Gebilde voller Mathematik, Harmonie und voller Zauber, seine Symmetrie „vermählt die Fünfheit mit der Sechsheit“.

Durch das Drehen eines Würfels um eine seiner Diagonalen entwickelt sich das Dodekaeder. Zitat: „Der Würfel – als Sinnbild des Irdisch-Physischen -, das Dodekaeder – als das des Kosmischen im räumlichen Ausdruck – sind nicht nur weisheitsvoll verschlungen in ehrfurchtgebietender Tiefe, sie erlauben auch dem sinnenden Betrachter vom Irdischen zum Kosmischen ganz aus eigener Kraft aufzusteigen“ (Georg Unger: Das offenbare Geheimnis des Raumes / Verlag Freies Geistesleben Stuttgart 1975).

Vom Pentagon ausgehend kommt man zum Goldenen Schnitt.

JK hat das Innere des Dodekaeders gewählt: 3 gleich große Rechtecke, zentral im Mittelpunkt des Dodekaeders in jeweils 90° zueinanderstehend verschränkt und verbunden, in der Kristallographie ein Flächenbündel genannt. Die Skulptur wird auf einer ihrer 12 Ecken stehen, alle Flächen also „schräg“ im Raume. Dafür ist ein Sockel erforderlich, der in seinen Maßen anfangs noch nicht bekannt war wie auch die Größe der Skulptur selbst noch nicht (siehe weiter unten: Konstruktionsmerkmale).

Die Skulptur soll sich im Winde drehen können: Damit werden dem Betrachter immer wieder neue Ansichten geboten und das der Skulptur innewohnende Kreuz wechselt in seinen Erscheinungsformen. Gleichzeitig wird der Wind als Naturkraft spürbar.

Auch als ein Schiffahrts-Signal oder Ordnungszeichen kann die Skulptur verstanden werden, steht sie doch an der Deichkante sichtbar für alle, die den Strom befahren und Schiffe führen. Übertragen ist sie ein Signal für das „Lebensschiff“.

Im galloromanischen Siedlungsraum, also aus der Römerzeit stammend, sind etwa 90 metallene Pentagondodekaeder von 4 bis 8 cm Größe gefunden worden, meist mit Kügelchen an den 20 Ecken, in den Flächen in verschiedener Weise durchbrochen und verziert, deren Bedeutung noch nicht klar ist, ob astronomisches Messgerät, religiöses Symbol oder Fruchtbarkeitssymbol (eine Sammlung befindet sich im Römischen Museum in Maastricht).

Kloppenburg arbeitete monatelang an seinem Entwurf weiter, um sowohl das technische Problem des Sockels und der zentralen Achse zum Drehen zu lösen, wie an der „Europäisierung“, die ihm von Anfang an wichtig war. Er löste das Problem schließlich, in dem er die 6 Buchstaben des Wortes Europa in reduzierter Form (einer von ihm selbst schon früher entwickelten Schrift) in die 6 Flügelhälften schnitt. Am 12.10.2005 übergab er uns ein Alu-Modell, mit dem wir nun zunächst bei der Gemeinde Rheinwarden vorsprachen.

Entwurf von Felix Droese – "Bogen über der Großen Achse"

Felix Droese entwarf eine bogenförmige Skulptur, vollständig aus matt schimmerndem Edelstahl bestehend, die quer zur Großen Achse ausgerichtet ist und somit fast parallel zum Strom stehen wird an der Stelle, an der sich die Ebene zum Strand neigt.


Fotomontage: Bogen über der Großen Achse, von der Wasserseite aus gesehen


Fotomontage: Bogen über der Großen Achse, von der Landseite aus gesehen


Fotomontage: Bogen über der Großen Achse, über den Strom gesehen

Im Querschnitt ist der Gesamtbogen kreuzförmig, wobei die zur im Raum senkrechten Fläche des Hauptbogens in 90° quer stehenden Flächen auf der dem Strom zugewandten Seite durchgehend, auf der abgewandten (südlichen) Seite aber unterbrochen sind in der Weise, dass sich zehn vorspringende Flächen mit 10 etwa gleich großen Unterbrechungen abwechseln. Diese queren Flächen bilden den zentralen genauen Kreisbogen.

Auf der Höhe des Bogens befindet sich ein Kreuz in der Form, wie es, von oben gesehen, auch griechisches Kreuz genannt wird und wie es dem Querschnitt des Bogens entspricht. Es erscheint dieser Aufsatz auch von der Seite aus gesehen als Kreuz, aus welcher Richtung man auch auf den Bogen schaut, allerdings verfremdet, weil der horizontale Teil, der von oben gesehen eine Fläche ist, so schmal ist, wie das Stahlblech dick ist. Je näher man der Skulptur aber kommt, umso breiter werden die horizontalen Arme und die Form des lateinischen Kreuzes.

Die Skulptur soll folgende Maße haben: Felix Droese hat einen Durchmesser von 18 m angegeben für den queren, kreisförmigen Bogenteil, so dass auch die Höhe 9 m mißt. Hier ist das Kreuz verwurzelt, 2,50 m hoch, die Skulptur damit 11,50 m insgesamt.

Der Kreisbogen steht für Erdkreis, Kosmos und Horizont, die nicht sichtbare Hälfte des Kreises im Erdreich kann der Betrachter imaginieren – manchmal mag es eine vollkommene Kreisbildung durch Spiegelung im Wasser geben (wenn Hochwasser genau die Fußpunkte erreicht). Denkt man sich eine Fortsetzung der Bögen in beide Richtungen, werden die Flußwellen symbolisiert. Durch die Querstege entstehen auf beiden Seiten sehr unterschiedliche Spiele von Licht und Schatten, bei genügender Sonneneinstrahlung über den Tag hin sich ständig verändernd – das Verrinnen der Zeit wird erkennbar, es mag auch an ein Schöpfrad gedacht werden, wenn man von Süden auf die Skulptur schaut. Der Skulptur im Euklidischen Raum wird so eine vierte Dimension hinzugefügt. In der Kreuzmontage auf der Bogenhöhe durchbrechen sich vier Flächen, das Kreuz endet oben mit 12 Ecken.

Gemeinsamkeiten

Die zentrale Gemeinsamkeit der Entwürfe von Jacobus Kloppenburg und Felix Droese ist das Kreuz als immaterieller, verborgener und zeitloser Inhalt und der Edelstahl als materieller Inhalt, als Ausdruck unserer Zeit und der Werkbeständigkeit in die Zukunft weisend. Beiden Entwürfen liegen klassische (zeitlose) Formen der Geometrie zugrunde.

Beide Skulpturen sollen aus dem gleichen Edelstahl mit einer matten Oberfläche entstehen. Durch den Werkstoff werden die zeitlosen Formen dennoch in unserer Zeit verankert, ist doch der Edelstahl das dauerhafteste Material unserer Zeit aus Menschenhand für Großskulpturen. In beiden Skulpturen werden die 4 Elemente deutlich, das Feuer allerdings nur bei Sonneneinstrahlung.

Da die Große Achse von einigen Interpreten auch als eine geisterfüllte gesehen wird (auch religiösen Inhaltes), käme das Kreuz, das in beiden Skulpturen, allerdings sehr unterschiedlich deutlich, erscheint, einer solchen Interpretation entgegen. Von Anfang an spielt die Zahl 12 im Kunst-Projekt Skulpturen-Achse eine bedeutsame Rolle, fast könnte man sie einen Archetyp nennen unter den Zahlen. Sie ist in beiden Skulpturen verborgen.

Warum das Kreuz?

Beide Künstler kamen nach ersten Überlegungen spontan und unabhängig voneinander zu der Idee, daß im Zentrum ihres Entwurfes ein (das?) Kreuz stehen solle. Welches Kreuz? Und wofür soll das Kreuz stehen? Darauf muß jeder Betrachter seine eigene Antwort finden! Auch wenn das christliche Kreuz für viele Menschen in dieser Zeit der Verlorenheit und Orientierungslosigkeit, des Verlustes von Bindungsbereitschaft und Bindungsfähigkeit und der Ich-Bezogenheit bedeutungslos geworden sein mag, so steht es doch für die abendländische, die europäische Geschichte und es gehört unausweichlich zu unserer Identität.

Das Kreuz ist aber schon seit der frühen Steinzeit für den Menschen ein kosmologisches und metaphysisches Symbolzeichen und ein Ordnungszeichen, es taucht in steinzeitlichen Ritzungen und Felsmalereien auf. Es steht als Henkelkreuz bei den Ägyptern für Licht und Leben. Aus Kreis und Quadrat entstand das Radkreuz, aus diesem das links- und rechtsdrehende Hakenkreuz, von besonderer Bedeutung im Buddhismus als Swastik- und Sauvastik-Symbol. In dieser Form wurde es auch ideologisch mißbraucht.

Das aztekische Schrägkreuz stand als Symbol für die vier Weltgegenden. Das Tau-Kreuz, letztes Zeichen im hebräischen Alphabet (T-förmig), findet sich als Sepulcralzeichen in der frühen jüdischen Geschichte, es könnte auch das Zeichen auf der Stirn gewesen sein – ein Schutzzeichen. Der quere Balken symbolisiert den Himmel, der senkrechte den befruchtenden Quell des Lebens (des Regens).

Die Iren griffen das Radkreuz als ein keltisches Zeichen nach der Christianisierung wieder auf und erfüllten seine alte Symbolik mit dem des christlichen Kreuzes.

In der christlichen Ikonographie ist das Kreuz das zentrale Zeichen, es steht für Leben, Leiden, Tod und seine Überwindung durch Auferstehung in Vergebung und Erlösung. Also auch als ein Zeichen für die Liebe Gottes.

In Indien wird im Waldtempel von Sabarimala die Gottheit Ayyapa verehrt, Sohn der Götter Shiva und Vishnu. Man muß 41 Tage pilgern und fasten. Die 4 steht für Vishnu, die 1 für Shiva. In der Vereinigung werden sie zur 5. 4 minus 1 ergibt die 3. Die Zahlen 3-4-5 stellen die Formel des Universums dar. Die Drei steht für die Zeit: gestern-heute-morgen. Die Vier steht für das Reale der Welt (Himmelsrichtungen). „Die 5 schließlich repräsentiert die Sphären von jenseits von allem, das Nirwana der Götter“. Will man den Tempel erreichen, muß der Geläuterte 18 Stufen emporsteigen: die 18 steht in der tantrischen Lehre für die Energiepunkte des menschlichen Rückgrates, die „alle Kraft des Universums konzentrieren und unter der Schädeldecke explodieren lassen. Und diese Schädeldecke ist die Gruft des Ayyappas“. (Die Zeit Nr. 41 vom 1.12.2005)

Eine Überlegung: Das Pentagondodekaeder wird begrenzt von 30 Kanten und 12 Flächen, 30 minus 12 führt zur 18.

Bezug zu den Orten: Friedrich Leinung machte in einem Gespräch darauf aufmerksam, dass zur Zeit der Kreuzigung Christi eine batavische Kohorte in Jerusalem stationiert war. Waren es also römische Soldaten aus unserer Region, die Jesus von Nazareth ans Kreuz schlugen?

Konstruktionsmerkmale für den „Bogen über der Achse“

Bogen und quere „Kamm-Teile“ sollen je ein Meter breit sein. Daraus ergeben sich auch die übrigen Maße: Der Bogen ist innen 8,50 Meter und außen 9,50 Meter hoch. Entsprechend sind auch die Teile des dem Bogen aufsitzenden Kreuzes 1 Meter breit. Da dieses 2.50 Meter hoch sein soll und dem Kamm aufsitzt, ragt es noch 2 Meter über die äußere Bogenhöhe hinaus, die Gesamthöhe beträgt mithin also 11,50 Meter. Die Größe der Fundamente ist durch einen Statiker berechnet worden. Der Herstellungspreis hängt auch von den steigenden Preisen für Edelstahl ab. Es ist von einem Gesamtpreis für die Konstruktion, die Fundamentierung, den Aufbau und das Künstlerhonorar von wenigstens 600.000 € auszugehen. Das Land NRW hat, da Eigentümer des Grundstückes am Rhein, die Errichtung der Skulptur mit einem Gestattungsvertrag bereits genehmigt. Weitere Genehmigungen werden eingeholt.

Konstruktionsmerkmale für die „Europaskulptur“

Alle Maße werden von der Länge der Rechtecke von 3 m abgeleitet, was einen Durchmesser von 700 mm für den tragenden Sockelzylinder (Columna) bedeutet. Während die „Flügel“ aus dem schon vorgeschlagenen Edelstahl mit matter Oberfläche angefertigt werden, soll die Columna in der Oberfläche schwarz sein. Sie ist als tragendes Element in ihrer Bedeutung gegen das Rechteckkreuz (das Pentagondodekaeder) so weit wie möglich zurück zu nehmen. Der Drehmechanismus im Inneren der Columna scheint kein technisches Problem zu sein. Ein Elektrokabel ist vorgesehen, um das Kreuz von der Spitze der Columna, also von unten her, beleuchten zu können. Die Skulptur mit dem schlanken Sockel wird wenigstens 3000 Kg wiegen. Ausgehend von den reinen Herstellungskosten der Werkstatt (einschließlich MWSt.), den Kosten für eine Fundamentierung (die technisch noch zu lösen ist) und dem Künstlerhonorar ist von einer Summe von 80.000 € ausgehen. Für die Plazierung der Skulptur werden Genehmigungen eingeholt.

 

Biographie Felix Droese

Biographie Jakobus Kloppenburg

 

 

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